Keine Zeit für Träume

Fernsehfilm
2013
Erstausstrahlung
12.03.2014
Sender
ARD/MDR
Produktionsfirma
Teamworx/Ariane Krampe
Produktion
2013 - 2014

Merle ist elf Jahre alt und hat Schwierigkeiten, den Anforderungen der Schule gerecht zu werden. Ihre Eltern sind zunächst ratlos, rennen von Arzt zu Arzt und bekommen endlich eine Diagnose: ADS. Nun, da sie wissen, was Merle so anders macht, können sie dagegen angehen. Beide Eltern fassen den Plan, neben ihrer beruflichen Selbständigkeit und der Sorge um die heftig pubertierende Schwester, Merles Problem anzugehen, um eine medikamentöse Behandlung zu vermeiden. Weder Merle noch ihre Eltern ahnen, was damit auf die Familie zukommt.

Regie: Christine Hartmann
Kathrin - Anne Kim Sarnau
Roman - Harald Schrott
Merle - Greta Bohacek
Lea - Stella Kunkat
Hedy - Petra Kelling

Kritiken & Quoten

Süddeutsche, 12.03.2014

„Der Film zeigt das Kind als Opfer einer Ideologie, und das ist sein Verdienst: Nicht die alte Geschichte zu erzählen, von einem kerngesunden, aber lebhaften Kind, das der Einfachheit halber mit Ritalin in melancholische Ruhe gebombt wird.

Stattdessen setzt Drehbuchautorin Regine Bielefeldt dem weit verbreiteten Unsinn, wonach auch ein krankes Kind nur ein "Zappelphilipp" ist, der halt ein bisschen Sport und Liebe braucht, ein Statement entgegen. Sie zeigt, dass eine Familie über kurz oder lang zerbrechen kann und dass ein Kind sehr unglücklich werden wird, wenn es nie tut, was es soll - noch nicht einmal tut, was es selber möchte. Weil es nicht kann.“

Tagesspiegel 11.03.2014

„Es ist das Verdienst der alltagsnahen und konservativ inszenierten (Regie: Christine Hartmann) Geschichte, ADS in den Mittelpunkt zu stellen und auf unterhaltsame Weise Aufklärung zu leisten.“

FNP, 16.03.2016

"Keine Zeit für Träume" preist Medikamente nicht als Allheilmittel an, wirbt aber für Offenheit. (...) Als Themenfilm kann der Film also auf fast ganzer Linie überzeugen (...) Trotz der schematischen Darstellung der Betroffenen wirkt andererseits der medizinisch-theoretische Teil der Handlung nicht überrepräsentiert. Zwar ist die Handlung um das Thema herum konstruiert, aber die Situationen sind nah am Alltag, die Dialoge ebenfalls sehr realistisch.“

Tittelbach.de

„'Keine Zeit für Träume' arbeitet sich problemorientiert und alltagsnah am Phänomen ADS ab. Das Krankheitsbild und die möglichen Folgen für die Kommunikation einer vierköpfigen Familie werden in dem ARD-Fernsehfilm beispielhaft durchgespielt. Dass die Didaktik nicht überhand nimmt – dafür sorgen vorzügliche Schauspieler wie Anneke Kim Sarnau und Harald Schrott, die kraftvoll die Positionen der Figuren vertreten, aber auch Ratlosigkeit & Ohnmacht der Situation gegenüber deutlich machen. Ein mehr als ehrenwerter Themenfilm!".

Quotenmeter.de

„So sind die Dialogzeilen der Drehbuchautorin Regine Bielefeldt fast ausnahmslos alltagsnah und nur selten didaktisch oder theatralisch. Dadurch erscheinen die Figuren trotz der überspitzt-raschen Eskalation des Familienkonflikts glaubwürdig, was wiederum die Tonlage von «Keine Zeit für Träume» aufrecht erhält. (...) Darüber, wie groß das Problem ADS global gesehen wirklich ist, will «Keine Zeit für Träume» keine Aussage treffen. Stattdessen bildet der Film die Positionen ab, die gemeinhin vertreten werden und zieht sein Konfliktpotential allein aus den emotional ehrlichen Familiensequenzen.“
„Die höchste Reichweite des Mittwochabends generierte Das Erste mit dem Drama „Keine Zeit für Träume“, das mit 5,05 Millionen Fernsehende ansprach. Darunter befanden sich 1,03 Millionen 14-49-Jährige. Mit 16,2 und 8,7 Prozent Marktanteil sah es in beiden Altersgruppen sehr gut aus.“